Mini-Rheinauenrunde

Gestern Morgen haben der Göttergatte und ich eine Minirunde im Freizeitpark Rheinau in Bonn gedreht.

Wir mussten sowieso in die Stadt und im Moment sind wir auf der Suche nach geeigneten Motiven für das Quartalsthema “Perspektive”, welches beim letzten Fotostammtisch in unserem Ort beschlossen wurde, an dem wir seit kurzem teilnehmen.

Vielleicht habe ich mit Bild 1 und 2 das Thema etwas getroffen. Irgendwie tu ich mich aber ein wenig schwer damit.

Sie zeigen denn Bonner Posttower im Zentrum des Bundesviertels, dem höchsten Hochhaus in Deutschland außerhalb Frankfurts bzw. Teile davon, der am Rand der Bonner Rheinaue steht. Er ist die Zentrale der Deutschen Post AG und wurde vor Zeiten der Energiekrise abends abwechselnd in blau, rot oder gelb beleuchtet.

Während der Vogelzüge von März bis Mai und von August bis November wurde die Beleuchtung ab 2008 auf Blau umgestellt, auf 22 Uhr bis 1 Uhr begrenzt und durch bewegte Vogel-Silhouetten ergänzt.

Des Weiteren kann die Beleuchtung so eingestellt werden, dass sie bestimmte Motive darstellt. So gab es schon an Weihnachten einen Tannenbaum mit Kerzen oder während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 einen Fußball, zum internationalen Beethovenfest 2006 ein Porträt von Ludwig van Beethoven, zur Bundestagswahl 2009 ein Wahlkreuz, um zur Stimmabgabe zu animieren und 2014 nach Deutschlands WM-Sieg der Herren im Fußball den WM-Pokal.

Der Freizeitpark Bonner Rheinaue selbst ist wenig spektakulär und ich habe ihn zuletzt als Jugendliche mal besucht.

Er ist ein 160 ha großer Park, der sich ziemlich mittig auf dem Bonner Stadtgebiet befindet und sich über beide Rheinseiten verteilt.

Im Wesentlichen besteht er aus Grünflächen mit einem gewissen Baumbestand, die betreten werden dürfen.

Darin befinden sich ein kleiner, sehr unspektakulärer Japanischer Garten, wie ich gestern für mich festgestellt habe und ein Blindengarten, der eigentlich nur aus einer bronzenen Hauptskulptur besteht. Ein Elefant umringt von einigen blinden Menschen, die ihn ertasten und einer Erklärungstafel in Blindenschrift und normaler Schrift.

Irgendwo gibt es wohl auch eine kleine Anlage für Skater, zu der ich aber nichts sagen kann, weil ich sie nicht kenne.

15 ha der Parkfläche macht der künstlich angelegte Rheinauensee aus, auf dem man auch Treetboot fahren kann. Man kann ihn auch an diversen Stellen über Brücken passieren. Hier am und auf dem See fühlen sich diverse Gänsearten und Enten wohl.

Bis vor einigen Monaten lebten dort auch Nutrias, die im Auftrag der Stadt durch Jäger leider gnadenlos eliminiert wurden, weil sie durch Besucher regelmäßig gefüttert wurden und ihr Bestand dadurch sehr in die Höhe ging, was natürlich wiederum für viel Wirbel in der Presse sorgte und von Seiten der Bevölkerung sehr kritisch gesehen wurde. Vorschläge, wie die Tiere zu fangen und zu kastrieren anstatt sie zu töten, stießen auf taube Ohren (war wahrscheinlich teurer, als sie durch Jäger einfach abknallen zu lassen).

Ich gehe davon aus, dass über kurz oder lang durch die Anbindung an den nahen Rhein irgendwann wieder Nutrias auftauchen werden und ich hoffe sehr, dass die Bevölkerung jetzt in Sachen Fütterung und dessen Folgen etwas sensibilisiert ist, damit sich das Ganze nicht irgendwann wiederholt und das Geschrei dann wieder groß ist.

Aber der Mensch lernt ja oft nur aus solchen Dingen, die einen selbst betreffen. So werden auch die Wasservögel dort immer wieder gefüttert, obwohl durch diverse Infotafeln darauf hingewiesen wird, was dies für Folgen haben kann. Der See ist nicht tief und hat keinen Zufluss und so kommt es bei längeren trockenen und warmen Perioden zu einer Minderung des Sauerstoffgehaltes und es entstehen Gifte am Grund, die sich tödlich auf Fische und Wasservögel auswirken können. Das extreme Füttern der Tiere ist hierfür nicht förderlich und begünstigt das Ganze. Abgesehen davon, dass Brot einfach nicht die geeignete Nahrung für Vögel und Fische ist.

Im Sommer 2018 kippte der See um und rund 400 tote Tiere (Vögel und Fische) mussten aus dem See geborgen werden.

Ansonsten findet man im Rheinauenpark verteilt noch ein paar diverse Skulpturen, mit denen ich als Kunstbanause nix anfangen kann. Über die Sommermonate findet diverse Male der große Rheinauenflohmarkt statt.

Und ansonsten gibt es jetzt soviel über den Park nicht zu sagen.

In meinen Augen könnte man da viel mehr draus machen. So wirkt der Park ein wenig wie gewollt aber nicht gekonnt auf mich. Aber der Stadt Bonn fehlt es ja schon seit ewigen Zeiten an Geld. Dafür wird dann in andere zur Zeit völlig sinnfreie Dinge investiert, seitdem die Stadt Bonn eine grüne Oberbürgermeisterin hat, die sich auf die Fahne geschrieben hat, das große Verkehrsaufkommen durch PKW’s zu reduzieren, was ja im Grunde eine gute Idee ist.

Allerdings erreicht man das nur, wenn man den zur Zeit sehr schlechten ÖPNV entsprechend ausbaut und attraktiver macht, der dazu auch noch sehr teuer in unserer Region ist, damit die Leute auch darauf umsteigen. Aber so lange das nicht passiert, werden auch die Menschen weiterhin mit dem Auto in die Stadt fahren.

Da hilft es auch nicht, wenn man plötzlich zweispurige Hauptverkehrswege in Bonn einspurig macht, damit Fahrradfahrer die komplette rechte Fahrspur für sich haben und das obwohl parallel z. B. an einer Stelle ein Radweg am Rhein entlang läuft, der wesentlich schöner ist und dazu auch mehr genutzt wird. Nein, da bremsen wir den Verkehr halt noch mehr aus, was dann zu noch mehr Chaos führt … so geht die Verkehrswende nicht.

Naja, ich denke Frau Dörner wird sowieso nur die eine Amtszeit überstehen.

So, jetzt  habe ich mich aber mehr als mir eigentlich lieb ist, hier im Blog zu einem nicht Fotothema ausgelassen. Soll auch so schnell nicht wieder vorkommen. ;-)

Habt alle noch einen schönen Sonntag.

Eure
Frauke

6 Kommentare

  1. Wir haben hier einen grünen Verkehrssenator, der sich dadurch auszeichnet, dass er ähnliches Chaos verursacht. Um ein paar Parkplätze zu killen, hat er unsere Straße über ein Jahr zur Baustelle gemacht, was auch zur Folge hatte, das hier kein Bus mehr fuhr und die Leute zig mal um den Block eiern, um einen Parkplatz zu finden. Sehr umweltfreundlich. Von der angeblichen Veloroute, die gebaut werden sollte, sieht man nix. Ich bin ja auch durchaus für eine Mobilitäts-und Verkehrswende, aber so funktioniert sie nicht.
    Ich bin den Grünen ja grundsätzlich nicht abgeneigt, aber was die hier fabrizieren, ist unter aller Kanone. Auch in anderen Bereichen. Aber das war in Hamburg schon fast immer so.

    • Huhu liebe Frau Momo,

      ja, die Verkehrswende muss kommen, aber eben nicht mit Haudrauf-Maßnahmen, sondern da muss erst einmal Geld in die Hand genommen werden. Dass das nicht billig wird, ist schon klar. Aber so wird das nie was.

      Und damit, dass man Leuten Dinge irgendwann aufzwingt, erreicht man eben nur, dass diese sich irgendwann den AfD-Idioten zuwenden. Scheint auch keiner zu begreifen oder begreifen zu wollen. :-(

      Grundsätzlich bin ich Grün auch nicht abgeneigt, aber diese Holzhammermethoden oder teils völlig hirnrissigen Dinge gehen gar nicht.

      LG Frauke

  2. Liebe Frauke,
    eine perfekte Perspektive.
    Das ist gar nicht so einfach, wenn man quasi davor/darunter steht.
    Ansonsten hast du mal wieder meinen Respekt.
    Ich bewundere dich, wenn du aus der molligen Bude dich mitten in der Nacht zu deinen Fotoplätzen aufmachst.
    Dafür bekommen wir tolle Fotos gezeigt.
    Vielen Dank <3
    Liebe Grüsse, k

    • Huhu liebe k,

      es freut mich, dass es jetzt mehrere Personen gibt, die geäußert haben, dass Bild 1 auf jeden Fall zum Thema passt.

      Und übrigens … es gibt viele Fotografen, die sind da noch viel bekloppter als ich, was die Uhrzeiten anbelangt *ggg*.

      LG Frauke

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