… von Mantis religiosa, der Europäischen Gottesanbeterin, war ich gestern Morgen mit Helmut unterwegs.
Aber mein Fotomorgen startete bereits mit einer Raupe des Schwalbenschwanzes, auf deren Suche ich schon seit Jahren war und bislang noch nie eine gefunden hatte.
Und wo fand ich sie schließlich ? Gestern Morgen durch Zufall direkt neben unserer Haustür in einem kleinen Randbeet, in dem eigentlich nur Erika wächst, sich aber in letzter Zeit ein wenig “Unkraut” selbst angepflanzt hat. Unter anderem eine einzige Pflanze der Wilden Möhre, einer der Futterpflanzen des Schwalbenschwanzes. Und dort drauf saß sie auch.
Da Helmut noch nicht da war, der mich abholen wollte, packte ich schnell meine Kamera aus und machte obiges Bild von ihr.
Als Helmut schließlich vorfuhr und ich ihm die Raupe zeigte, war erst mal “Parken” angesagt, denn auch Helmut wollte die Raupe unbedingt fotografieren.
Wie die Raupe dort hingekommen ist, ist mir ein Rätsel, denn der Schwalbenschwanz fliegt bei uns eigentlich gar nicht. Aber dieses Jahr ist ja auch wie aus dem Nichts eine Breitblättrige Stendelwurz (heimische Orchidee) in einem weiteren Randbeet neben meinem Auto aufgetaucht und hat geblüht. Hier habe ich die Vermutung, dass ich einen Samen an den Schuhen mitgeschleppt und dort verloren habe. Anders kann ich mir das nicht erklären. Aber die Raupe habe ich sicherlich nicht von irgendwo eingeschleppt.
Nachdem auch Helmut sein Foto im Kasten hatte, ging es dann schließlich los Richtung Osteifel, wo es schon seit Jahren ein stabiles Vorkommen der Europäischen Gottesanbeterin gibt.
War die Mantis religiosa lange ein Insekt, das im Mittelmeerraum an klimabedingt günstigen Standorten wohnte und das ursprünglich aus Afrika stammt, breitet sie sich seit Jahren Dank der Klimaerwärmung immer weiter nach Norden aus. Seit zwei Jahren taucht sie auch vermehrt in unserer Gemeinde immer wieder auf.
Vor Ort angekommen, wurden wir aber erst einmal von einigen Ziegen begrüßt, die dort als Landschaftspfleger eingesetzt sind und dann ging unsere Suche los.
Die Mantis ist eine Meisterin der Tarnung und so waren wir auch schon einige Male in den letzten Jahren dort und sind ohne Fund wieder nach Hause gefahren.
Aber gestern hatten wir Glück, denn ich entdeckte recht schnell ein adultes Weibchen und sie ließ – Dank nicht wirklich vorhandenem Fluchtreflex – einige Fotos zu, bevor sie sich ins Gras gleiten ließ und verschwand.
Drei Ootheken haben wir auch gefunden, die aber wahrscheinlich aus dem letzten Jahr stammen, denn für ein neues Gelege ist es eigentlich noch ein wenig früh.
Jede Menge Mauereidechsen und Blauflügelige Ödlandschrecken und eine paar wenige Schmetterlinge waren auch unterwegs.
Viele Bilder habe ich nicht mitgebracht. Aber hier sind sie nun.
Nach rund 3 Stunden hieß es dann nur noch auf einer Bank chillen und von der Sonne bei 28 Grad braten lassen bis es dann wieder gen Heimat ging.
Nachdem der Göttergatte und ich gestern am späteren Abend von Freunden nach Hause kamen, habe ich noch einmal nach der Schwalbenschwanzraupe gesehen und beschlossen, dass sie dort in ihrem eigenen Sinne nicht bleiben kann, denn ihre einzige Futterpflanze war mittlerweile so gut wie abgefressen und sie ist auch nur ca. 15 cm hoch, sodass jeder Vogel die Raupe einfach hätte locker abpflücken können. Und wer weiß, wann unsere Vermieterin das Beet wieder auf Vordermann bringt und alles ausreißt, was für sie Unkraut ist. Und so hab ich die Raupe heute Morgen samt ihrem verbliebenen Stängel eingepackt und bin mit ihr an die Mosel gefahren, wo ich vor wenigen Wochen noch die Segelfalter fotografieren konnte und auch Schwalbenschwänze sah, denn dort stehen einige große Fenchelpflanzen im Hang, einer weiteren Futterpflanze der Schwalbenschwanzraupen.
Als ich die Raupe schließlich mit ihrem Stängel an den Fenchel hielt, ließ sie sich nicht zweimal bitten und erklomm im schnellen Raupentempo ihr neues Fenchel-Buffet.
Was tut man nicht alles, um einen unserer selteneren Schmetterlingsarten zu helfen. Da fährt man halt mal fast 90 km (einfache Fahrt, also eigentlich 180 km) um einer Raupe eine bessere Möglichkeit zu geben, sich vollfressen und verpuppen zu können, damit aus ihr im nächsten Frühjahr ein wunderschöner Schmetterling wird.
Ein nicht so tolles Erlebnis hatte ich dann aber auf dem Heimweg als ich an einem toten Dachs vorbeifuhr, der Verkehrsopfer wurde *schnüff*.
Eine Kamera hatte ich heute Morgen auf meinem Trip zur Mosel nicht dabei. Sie kommt erst heute Abend zum Einsatz, denn ich treffe mich erst um 17 Uhr mit Helmut zur gemeinsamen Nachtreiherjagd.
Euch wünsche ich nun noch einen wunderschönen Sonntag und eine angenehme und ruhige nächste Woche.
Eure
Frauke
Liebe Frauke,
wenn Du auch nicht viele Bilder mitgebracht hast, so sind diese doch Klasse.
Die Gottesanbeterin würde ich auch gerne einmal in Natura sehen.
Die Raupe war auch perfekt um sie fest zu halten. Eine sehr schöne Raupe mit diesen Farben.
Das mit dem Dachs ist natürlich traurig.
Wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Huhu liebe Claudia,
ganz lieben Dank !
Vielleicht erwischt du die Mantis ja irgendwann mal. Ich drücke die Daumen. Es sind faszinierende Wesen.
Dir auch einen schönen Sonntag.
LG Frauke
Mal abgesehen von den Hammerbildern, bin ich von Deinem Einsatz für die kleine Raupe beeindruckt. Ich glaube, umgesetzt hätte ich sie womöglich auch, aber ich wäre dafür wohl keine 90 km gefahren.
Auf die Gottesanbeterin habe ich hier oben keine Chance, den Schwalbenschwanz habe ich letztes Jahr mal erwischt.
Verkehrstote haben wir leider gestern auch einige gesehen. Macht mir auch immer traurig, wenn ein Tier überfahren auf der Straße liegt.
Huhu liebe Birte,
Dankeeeee für das Lob, obwohl ich noch überlege, was da die Hammerbilder von sind. Das geht noch so viel besser.
90 km einfache Strecke wohlgemerkt … also eigentlich 180 km (habs gerade geändert).
Irgendwann hast auch du wahrscheinlich Dank Klimaerwärmung die Mantis vor Ort. Aber das dauert wohl noch etwas.
Oder du musst mal eine Fahrt in unsere Richtung machen. Dann nehme ich dich mit.
Ja, die vielen Verkehrsopfer im Sommer tun mir alle immer furchtbar leid.
LG Frauke
Hallo Frauke,
ich finde du hast klasse Fotos von der schönen Tour mitgebracht. Die Mantis hast super erwischt, gefällt mir sehr gut!
Auch der Einsatz für die Raupe ist einfach klasse!
Viele Grüße
Helmut
Huhu Helmut,
ganz lieben Dank.
LG Frauke
Liebe Frauke,
der Schwalbenschwanz ist also nicht nur ein schöner Schmetterling, sondern auch schon eine schöne Raupe.
Schon wieder etwas gelernt.
Ansonsten sind deine Monsterchen-Fotos genial!
Liebe Grüße
Traudi
Huhu liebe Traudi,
ganz lieben Dank.
LG Frauke