Endlich mal kein Regen und kein Sturm an einem Wochenende, sodass ich Samstagmorgen mit Helmut und seiner besseren Hälfte ein bisschen durchs verschneite Bergische Land gefahren bin.
Eigentlich hatte der Wetterbericht für den ganzen Morgen sogar Sonne vorhergesagt. Morgens war sie auch eine Zeit lang noch zu sehen, aber der Himmel bewölkte sich dann doch leider schneller wieder als vorgesehen.
Ziel war in erster Linie die Burgruine Windeck.
Sie liegt in traumhafter Lage über dem Siegtal. Leider ist von der einst wehrhaften Burganlage heute außer einer imposanten Ruine nicht viel übrig.
Zahlreiche Angriffe haben ihr im Laufe der Jahrhunderte schwer zugesetzt und sie so zerstört, dass ein Wiederaufbau unmöglich war.
Vor allem der 30jährige Krieg markierte den Anfang vom Ende von Burg Windeck. Die Burg wurde mehrfach belagert und erobert und schließlich wurden gegen Kriegsende wichtige Teile der Anlage gesprengt, damit sich kein Gegner hier mehr festsetzen konnte.
1672 wurden die letzten Nebengebäude von französischen Truppen gesprengt.
Nach ihrer Aufgabe verfiel die Burg und wurde fortan von den umliegenden Dörfern als Steinbruch genutzt.
Gründer und Baudatum der Burg sind tatsächlich nicht bekannt.
Im 12. Jahrhundert war sie im Besitz der Kunigunde von Bielstein. Diese vererbte sie schließlich an ihre Tochter, deren Sohn sie schließlich an Engelbert von Berg belehnte. Die Lehensbedingungen wurden am 24. Februar 1174 urkundlich von Kaiser Friedrich I. zu Aachen bestätigt. In dieser Urkunde erscheint dann erstmals der Name der Burg Windeck “castrum novum in windeke”.
Im 13. Jahrhundert stritten kokurrierende Adelsgeschlechter und der Erzbischof von Köln um den Besitz der Burg und nach mehrfachem Besitzerwechsel kam die Burg 1247 an Adolf von Berg.
Von der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis 1672 war sie Verwaltungs- und Gerichtssitz des bergischen Amtes Windeck.
1815 wurde die Burgruine und der dazugehörige Besitz preußische Domäne. 1852 kaufte der Landrat des Kreises Waldbröl den Burgberg und errichtete auf den Ruinen eine Villa im Stil des Historismus, die 1945 zerstört wurde und später bis auf die Fundamente abgerissen wurde.
Um die Burgruine vor weiterem Verfall zu retten, erwarb der Siegkreis sie im Jahr 1961 und ließ Teile der Hauptburg restaurieren. Seit 1987 werden vom Rhein-Sieg-Kreis mit Unterstützung der Gemeinde Windeck und des Arbeitsamtes Bonn archäologische Grabungen und umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen an der Burg Windeck durchgeführt. Aber eine Ruine ist und bleibt es trotzdem.
Ein paar kuriose Fundstücke, die von Archäologen in den 1990er Jahren entdeckt wurden, belegen eindrucksvoll die Zerstörungswut der Angreifer im 17. Jahrhundert. So steckten auch nach über 300 Jahren noch 2 eiserne Kanonenkugeln in den Resten der Bastionsmauern fest. Ihrer Beschaffenheit nach wurden sie höchstwahrscheinlich 1646 während einer Belagerung der Burg abgeschossen. Die Kanonenkugeln können heute im Heimatmuseum Alt-Windeck bestaunt werden.
Nach dem Besuch der Burg hielten wir noch kurz an einer Mehlmühle und einer kleinen Kapelle, die ich allerdings aus unterschiedlichen Gründen beide nicht fotografiert habe.
Zum Schluss ging es dann noch an den Siegfall bei Schladern. Der Wasserfall fällt bei normalen Wasserstand auf einer Breite von 84 Metern 6 Meter tief und ist der größte Wasserfall Nordrhein-Westfalens.
Zu einer anderen Jahreszeit sähe es wahrscheinlich schöner dort aus. Jetzt wirkt es ein wenig trostlos. Im Moment führt die Sieg Hochwasser und es rauscht vor Ort ganz schön laut und vom Wasserfall ist Dank des Hochwassers nicht viel zu sehen.
Auf einem benachbarten Gebäude vom Aussichtspunkt des Wasserfalls wurde ein alter Jaguar aufgebockt. Ein nicht alltäglicher Anblick.
Am Nachmittag war ich dann schließlich ziemlich verfroren wieder zu Hause. Trotz dicken Klamotten wird einem dann doch bei der Kälte und im Schnee irgendwann kalt, auch wenn am Siegfall kaum noch welcher lag.
Gestern habe ich den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und den Tag gemütlich auf der Couch verbracht.
Heute Nachmittag ist vom Schnee hier leider so gut wie nix mehr zu sehen. Aber ich will mich nicht beschweren … diesen Winter hat es im Vorgebirge ja schon mehrfach geschneit und oftmals bekommen wir ja im ganzen Winter gar keine Schneeflocke ab.
Und bei euch ? Schnee gehabt oder liegt er vielleicht noch ?
Habt eine ruhige Woche.
Eure
Frauke
Die Aufnahme vom Wasserfall gefällt mir sehr gut.
L.G
Werner
Vielen Dank Werner.
LG Frauke
Das Foto mit der Sieg im Vordergrund finde ich klasse.
Liebe Grüße
Schmelli
Ganz lieben Dank Schmelli.
LG Frauke
Trotz der Wolken, ober gerade deshalb, fantastische Fotos liebe Frauke. – Und für den SchlossSpross ist auch was dabei.
Liebe Grüße
Traudi
Huhu liebe Traudi,
vielen lieben Dank !
LG Frauke
Hallo Frauke,
sehr schön recherchiert und geschrieben!!! Auch die Fotos finde ich klasse!!! Und den Siegwasserfall kann man, meiner Meinung nach, sehr gut erkennen und das Hochwasser gibt das gewisse extra. Das war eine sehr schöne Wintertour.
Viele Grüße
Helmut
Huhu Helmut,
soviel recherchieren musste ich ja Gott sei Dank gar nicht, Dank der guten Beschilderung.
Ja, es war eine schöne Tour. Aber Touren mit Sonne und Wärme sind doch schöner *ggg*.
LG Frauke
Total schön die Schneebilder. Überhaupt mag ich solche Bilder ja. Solange der Schnee mir fern bleibt ist alles gut. Hier ist mittlerweile alles wieder weg, dafür war es glatt gestern. Arschglatt! Es ging nur im Schritttempo vorwärts, sowohl im Auto als auch zu Fuß. Fürchterlich. Hatte Sorge, ich rutsche und falle so ungeschickt, dass ich mir einen Beinbruch hol’ oder so. Hätte ich ja so gar net gebrauchen können. Is’ aber alles gut…nicht gerutscht! Und der Junior kam auch heile wieder nachhause zurück.
LG
Sandra!
Huhu liebe Sandra,
vielen lieben Dank !
Ja, Schnee ist ja nicht so deins. Mir ist er lieber als Einheitsgraubraun und Regen. Aber ich hoffe ja, dass es langsam mit dem Wetter jetzt mal aufwärts geht.
Gut, dass ihr aber heile nach Hause gekommen seit.
LG Frauke